Weil besonders in den 1980er Jahren das Abfallaufkommen in Deutschland stark anstieg, wurde verstärkt nach einer Möglichkeit gesucht, die Abfälle vor der Ablagerung noch zu behandeln. Aus diesem Umstand wurden in den 1990er Jahren die ersten mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) entwickelt.
In den MBA wird vor allem Siedlungsabfall behandelt. Derzeit werden etwa 35 Prozent der anfallenden Siedlungsabfälle in MBA angeliefert und dort überwiegend zu Ersatzbrennstoffen (EBS) verarbeitet.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Eigenschaften des Inputmaterials einer MBA gibt es im Wesentlichen drei unterschiedliche Verfahrenstechniken:
- Die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung (MBA-Verfahren, aerob/anaerob)
- die Mechanisch-Biologische Stabilisierung (MBS-Verfahren)
- die Mechanisch-Physikalische Stabilisierung (MPS-Verfahren).
Das häufigste Verfahren, das in MBA angewandt wird, ist das MBA-Verfahren. Hier liegt der Schwerpunkt auf den organikhaltigen Abfällen, die zunächst abgetrennt und dann in dem biologischen Teil einer MBA behandelt werden. Entweder werden diese Abfälle in einem biologischen Abbauprozess vergärt oder in einem Rotteprozess abgebaut. Was dann übrig bleibt, kann umweltneutral deponiert werden.
Bei der MBS wird der gesamte Abfallinput zur Gewinnung von EBS biologisch getrocknet. Bei der MPS werden die heizwertreichen Abfallbestandteile aus den Siedlungsabfällen ausschließlich über mechanische und physikalische Verfahren sortiert und in einem mehrstufigen Behandlungsprozess zu EBS aufbereitet.