Als deklassierter Stahl werden Erzeugnisse aus Stahl bezeichnet, deren Verwendungsmöglichkeiten aufgrund ihrer Abmessungen, einer fehlerhaften Qualität oder eines sonstigen Mangels eingeschränkt sind. In Deutschland werden beispielsweise im Automobilbau bei Karosserieblechen geringste Abweichungen im Bereich von Millimeterbruchteilen nicht akzeptiert.
Bei den deklassierten Erzeugnissen handelt es sich gewöhnlich um Flachprodukte wie Coils, Bänder und Grobbleche, die von spezialisierten Händlern vermarktet werden. Die Absatzmärkte liegen vornehmlich in Osteuropa und in Schwellenländern, wo geringere Qualitätsstandards gelten oder die Produktion weniger standardisiert und damit flexibler ist. Dort wird die deklassierte Ware aufbereitet und in der Produktion eingesetzt.